Erneuerbare Energiesysteme
bald steht hier mehr als nur "blank space"
Die Auswirkungen des Klimawandels sind überall spürbar. Da die Bereitstellung von Energie drei Viertel der Treibhausgasemissionen verursacht, muss die Energiewende schnellstmöglich vorangetrieben werden. Weltweit werden große Mengen erneuerbarer Energien installiert, und die Elektrifizierung der Energiesektoren schreitet zügig voran. Für eine optimale Energienutzung müssen intelligente Systeme entwickelt werden, die Energiewandlung, -verteilung und -nutzung ökonomisch und ökologisch optimal verbinden – das ist Smart Energy.
Doch nicht nur der Klimawandel stellt uns vor Herausforderungen: Luftverschmutzung, Artensterben, Bodenerosion, Abholzung von Wäldern, Ressourcenknappheit sowie Müll und Mikroplastik setzen unserem Planeten zu. Daher stellt sich die Frage: Wenn wir unsere Gesellschaft ohnehin auf neue energetische Beine stellen müssen, können wir es diesmal nicht gleich von Anfang an richtig machen? Im nachhaltigen Einklang mit der Umwelt – think about the Environment.
In diesen großen Herausforderungen liegen enorme Chancen. Der Umbau des Energiesystems gilt als das größte Investitionsprogramm weltweit auf absehbare Zeit. Dabei gilt es, Erneuerbare Energiesysteme auszubauen und durch Energieeffizienzsteigerung optimal zu nutzen. Für das Verständnis der Auswirkungen der Energiewende sind ein genaues Energie- und Umweltmonitoring wichtig und für das Verständnis der nachhaltigen Entwicklung ein Systemisches Life Cycle Assessment (LCA). Die Kenntnis des Dynamischen Verhaltens von Energiesystemen ist entscheidend, um die flexibel auf schwankende Angebote und Nachfragen reagieren zu können. Ein relevanter Ansatz ist die Einteilung in lokal und regional begrenzte System, um mit Intelligenten Steuerungen von Energiezellen ein neues, stabiles Energiesystem aufzubauen. Ein wichtiger Baustein dafür ist der optimale, komfortable Energieeinsatz in Smart Buildings.
Im Forschungsschwerpunkt Smart Energy & Environment beschäftigt sich die Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern mit den nachhaltigen Themen der Energieversorgung und des Umweltschutzes. Dabei werden kosteneffiziente und effektive Maßnahmen für eine intelligente Energiewende und einen zielgerichteten Umweltschutz erarbeitet.
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Zur Erreichung der Klimaziele ist eine drastische Reduktion des CO2-Ausstoßes unabdingbar. Eine wesentliche Säule ist dabei neben der Substitution fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien die Erhöhung der Energieeffizienz in allen relevanten Bereichen. Der Forschungsschwerpunkt „Smart Energy & Environment“ beschäftigt sich daher interdisziplinär mit Möglichkeiten und Methoden zur Steigerung der Energieeffizienz bei verschiedensten Prozessen. Aufgrund des umfangreichen und vielfältigen Know-hows können dabei die unterschiedlichsten Domänen Gegenstand der Forschungsaufgabe sein. So bestehen Kompetenzen in den Bereichen Elektrische Antriebstechnik, Photovoltaik, elektrische Netze sowie der Gebäudeenergietechnik. Somit ist insbesondere die Betrachtung von Systemeffizienzen domänenübergreifend möglich, was es erlaubt globale Effizienzoptima zu identifizieren und zu realisieren. Dabei liegt der Schwerpunkt stets auf der Erforschung anwendungsnaher Themen mit dem Ziel, die Forschungsergebnisse zeitnah in die Praxis zu überführen.
Beispielprojekte:
Die global vernetzte und industriell geprägte Welt ist gekennzeichnet durch einen hohen Bedarf und Verbrauch an Energie und stofflichen Ressourcen sowie den damit verknüpften Emissionen in die Umweltkompartimente Luft, Wasser und Boden. Um Umweltbelastungen zu vermeiden bzw. zu minimieren, ist es daher unerlässlich, die verfügbaren stofflichen und energetischen Ressourcen zu erfassen und die Emissionen zu messen und Stoff- und Energieströme zu bilanzieren. Die Erkenntnisse müssen in ein detailliertes Energie- und Umweltmonitoring einfließen, so dass aus den Ergebnissen Effekte auf die Umwelt erkannt und durch daraus abgeleitete Maßnahmen idealerweise vermieden bzw. vermindert werden können.
Das Energie- und Umweltmonitoring an der HTWK Leipzig im Kompetenzfeld Smart Energy & Environment beinhaltet:
Es sind umfangreiche Anstrengungen erforderlich, um die Qualität der Umweltkompartimente Luft, Wasser und Boden zu erhalten bzw. dort, wo es notwendig ist, nachhaltig zu verbessern. Auch sind Ressourcen an Stoffen und Energie soweit möglich durch Effektivität und Effizienz zu schonen und der Bedarf vollständig durch erneuerbare Quellen zu decken.
Beispielprojekte:
Energiesysteme, die erneuerbare Energien nutzen, unterliegen häufig starken zeitlichen Schwankungen. Für eine effiziente Auslegung und Regelung dieser Systeme sind folgende Aspekte von besonderer Bedeutung:
Für die zukünftige nachhaltige Energieversorgung sind sowohl die Integration erneuerbarer Energieträger als auch die Etablierung von ökologisch sinnvollen Transport- und Lieferketten sowie Speichermöglichkeiten erforderlich. Der Forschungsschwerpunkt „Smart Energy & Environment“ berücksichtigt hierbei entsprechend der standardisierten und anerkannten Methode der Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) nach DIN EN ISO 14040 und 14044 energetische, stoffliche und ökologische Auswirkungen der jeweiligen Infrastrukturtechnologien. Für die Bereiche Erdgas, Wasserstoff, grüne Gase, elektrische Netze und gebäudeenergetische Systeme werden daraus ökologisch evidenzbasierte Empfehlungen für ein zukünftiges, aus ökonomisch-ökologischer Sicht sinnvolles Energieversorgungssystem abgeleitet.
Schwankende Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien Wind und Sonne erhöht die Herausforderungen für eine stabile, sichere Energieversorgung. Der VDE schlägt ein zellulares Energiesystem [link: www.vde.com/de/etg/arbeitsgebiete/zellulare-energiesysteme] in dem sektorübergreifend Energieflüsse zunächst regional innerhalb von Zellen ausgeglichen werden und nur verbliebene Energieangebot oder -nachfragen überregional ausgeglichen werden. Primäres Ziel dieser Zellen ist die Ausfallsicherheit und damit Versorgungssicherheit des gesamten Energiesystems. Fallen einzelne Zellen aus, wird dies durch andere Zellen kompensiert. Außerdem sind die einzelnen Zellen nach Möglichkeit schwarzstartfähig und können somit selbstständig ein Energiesystem aufbauen.
Für die Regelung solcher Energiezellen müssen idealerweise generische und agnostische Verfahren entwickelt werden, die in der Lage sind, Energieflüsse innerhalb und zwischen den Zellen auf verschiedenen Hierarchieebenen intelligent zu steuern oder zu regeln. Die HTWK entwickelt mit Partner solche Verfahren und Strategien an konkreten Beispielen.
Beispielprojekte:
Anlagen, Gebäude und Nutzer konnten bislang jeweils für sich bedeutende Erfolge in der Energieeinsparung aufweisen. Weiteres Potenzial liegt unter Einhaltung der wärmephysiologischen Behaglichkeit größtenteils nur im Zusammenspiel der vorgenannten Komponenten. Die Digitalisierung wird zudem weiteren Einfluss auf die Interaktion gebäudetechnischer Anlagen, Gebäude und Nutzer haben. Intelligente Gebäudetechnik soll die Anforderungen und Wünsche des Nutzers bestenfalls an jedem Ort erkennen und schnell reagieren können.
Smart Buildings sollen Digitalisierungspotenziale mit konkreten Mehrwerten heben. Solche Potenziale können u.a. sein:
Smart Buildings bilden einen Forschungsschwerpunkt im Cluster Smart Energy & Environment. Im Rahmen des EuK-Projekts „Energiemonitoring in der Heizungs- und Sanitärtechnik zur Energieeffizienzsteigerung" werden beginnend in der Heizungstechnik und Trinkwasserhygiene Medienströme erfasst, ausgewertet und Handlungsempfehlungen aus der Interaktion Gebäude, Anlage und Nutzer gegeben. Im nächsten Schritt ist das Ziel, ein vernetztes Labor über die Gebäudegrenzen der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig hinaus zu generieren.
Schadstoffanalytik in Wasser, Luft und Boden
Prof. Ingo Hartmann
Erforschen der Katalyse
Prof. Ingo Hartmann
Minderung von Luftschadstoffen
Prof. Ingo Hartmann
Ökologische Analyse der Wasserstoff-Wertschöpfungskette
Prof. Robert Huhn
Zustandsanalyse in den Bereichen Umwelt und Energie
Prof. Mathias Rudolph
Analyse von Messdaten in den Bereichen Umwelt und Energie
Prof. Mathias Rudolph
Messunsicherheiten in der Vor-Ort-Analytik
Prof. Mathias Rudolph
Oberflächennahe Geothermie insbesondere mit Erdwärmesonden
Prof. Anke Bucher
Simulation thermischer und hydraulischer Vorgänge im Untergrund
Prof. Anke Bucher
Simulation der Kopplung von Geothermie und Haustechnik
Prof. Anke Bucher | Prof. Stephan Schönfelder
Unsicherheitsanalyse bei oberflächennaher Geothermie
Prof. Anke Bucher
Entwicklung von Verbrennungsprozessen
Prof. Ingo Hartmann
Erstellung von Wärmeversorgungskonzepten
Prof. Robert Huhn
Hydraulische Einbindung und Optimierung von Wärmespeichern
Prof. Robert Huhn
Modellierung und Simulation von Gas- und Wärmenetzen
Prof. Robert Huhn
Thermische Gebäudesimulation
Prof. Stephan Schönfelder
Durchhangsermittlung von Freileitungen
Prof. Faouzi Derbel
Kopplung und Beeinflussung an Freileitungsanlagen
Prof. Faouzi Derbel
Maschinendiagnostik und Assetmanagement
Prof. Faouzi Derbel
Messverfahren für Erdschlussströme in elektr. Netzen
Prof. Faouzi Derbel
PV in der Anwendung (Agri-PV, Solarzellen)
Prof. Mathias Rudolph
PV-Ertragsmessung und -simulation
Prof. Jens Schneider
Modellierung, Simulation und Optimierung elektrischer Antriebssysteme
Prof. Cornelius Bode
Elektromagnetische und thermische Auslegung elektrischer Maschinen
Prof. Cornelius Bode
Effizienzsteigerung durch Energiemonitoring und Nutzereinflüsse
in hauseigenen Laboren
Prof. Gero Guzek
Entwicklung von Smart Building APPs
Prof. Gero Guzek
Integrale Energiekonzeption auf Grundlage von Bedarfs- und Verbrauchsdaten
Prof. Gero Guzek
Sicherung der Trinkwasserhygiene durch hydraulischen Abgleich
Prof. Gero Guzek
Energieautarke, drahtlose Sensornetzwerke
Prof. Cornelius Bode
Energiesystemanalyse und -entwicklung mittels eigenem Python-Framework, PYPSA, Energyplan
Prof. Jens Schneider
Entwicklung markgetriebener Steuerungskonzepte für Energieverbundsysteme
Prof. Jens Schneider
Wirtschaftliche Optimierung von dynamischen Fahrweisen für sektorgekoppelte Energiesysteme
Prof. Jens Schneider
Prof. Dr.-Ing. Cornelius Bode
Elektrische Maschinen
Prof. Dr.-Ing. Anke Bucher
Angewandte Mechanik
Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel
Smart Diagnostik und Online Monitoring
Prof. Dr.-Ing. Tobias Göpfert
Angewandte Thermodynamik
Prof. Dr.-Ing. Gero Guzek
Gebäudeenergietechnik
Prof. Dr. rer. nat. Ingo Hartmann
Vertretungsprofessur Umwelttechnik
Prof. Dr.-Ing. Robert Huhn
Gas- und Wärmenetze
Prof. Dr.-Ing. Uwe Jung
Kraftwerkstechnik und Energiewirtschaft
Prof. Dr.-Ing. Mathias Rudolph
Industrielle Messtechnik
Prof. Dr.-Ing. René Sallier
Elektronik und Analoge Schaltungstechnik
Prof. Dr.-Ing. Jens Schneider
Vernetzte Energiesysteme
Prof. Dr.-Ing. Stephan Schönfelder
Simulation energetischer und technischer Systeme