Ein Auslandssemester ist eine wunderbare Zeit mit so viel Potential und so vielen Möglichkeiten sich persönlich weiterzuentwickeln, Erfahrungen zu sammeln und sich international zu vernetzen. Es ist eine intensive Begegnung mit einem anderen Land, einem neuen Alltag und unglaublich vielen netten Menschen. Ich habe es zu keinem Zeitpunkt bereut die spontane Idee eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums umgesetzt zu haben. Gerade als Student ist es besonders leicht einzutauchen und anzukommen, weil man in einer Gruppe mit Gleichgesinnten ist.

Von der Universität Ljubljana gab es vor der Ankunft in Slowenien ein großes Onlinemeeting welches generelle Antworten zu allen wichtigen Fragen gegeben hat. Die Fakultät Elektrotechnik hat uns internationale Studenten dann vor dem Semesterstart mit den verwendeten Uni- und Fakultätsspezifischen Verwaltungstools vertraut gemacht und weitere Unklarheiten beseitigt. Alles weitere wurde dann individuell in den jeweils ersten Vorlesungen von den Professoren erklärt. Bei weiteren Fragen konnte man sich jederzeit an die Beauftragte für die Auslandsstudierenden oder die Professoren und Dozenten wenden. Alle Module, die ich in Slowenien belegte, waren auf englisch. Teilweise waren sie nur von internationalen Studenten und teilweise auch von Slowenen belegt. Die Module bestanden aus einem Vorlesungsteil und Laborarbeit. Letztere fand wöchentlich statt und war je nach Modul so etwas wie an der HTWK ein Seminar oder eine Mischung aus Seminar und Laborversuch. Beispielsweise wurden im Modul „Autonomous Mobile Systems“ während der Laborarbeit die gelernten Algorithmen direkt an einem Roboter umgesetzt und getestet. Dies und die wöchentliche Anwendung sorgten schnell für ein sehr umfassendes Verständnis.

Das Leben an sich in Ljubljana und Slowenien ist gerade für Studenten sehr angenehm. Es gibt ein sehr günstiges Fahrradleihsystem (5€ im Jahr!) und ein unglaublich abwechslungsreiches Essenssystem namens Boni mit welchen man in jedem teilnehmenden Restaurant bis zu zweimal am Tag für max. 5,50 € einen Salat, eine Suppe und eine Hauptspeise bekommt. Für die internationalen Studenten gibt es außerdem viele weitere Angebote: verschiedenste Gruppen in diversen Messenger Diensten, um sich zu vernetzen, Tages- und Wochenendtrips, Partys, Sportangebote… Außerdem sind in Slowenien jedes Wochenende die Busverbindungen ins gesamte Land 70% günstiger – Perfekt für einen Trip ans Mittelmeer oder in die Alpen.

Für die Zeit meines Aufenthaltes wohnte ich in einem Studentenwohnheim. Dies kann ich sehr empfehlen, weil es die günstigste Möglichkeit ist unterzukommen und man auch gleich viele Leute kennenlernt. Allerdings muss man sein Zimmer mit einer weiteren Person teilen. Küche und Bad teilt man sich zu dritt. Für mich war das aber kein Problem. Man hat sich immer irgendwie arrangiert. Ansonsten kann man sich nach einer geteilten Wohnung oder ähnlichem umschauen. Egal für welche Variante man sich entscheidet, man sollte sich frühzeitig kümmern, denn die Unterbringungsmöglichkeiten sind rar in Ljubljana.

Abschließend kann ich nur sagen, dass das Auslandsstudium in Slowenien für mich eine absolute Bereicherung war. Ich kann so etwas nur jedem empfehlen. Es lohnt sich und es ist eine so wertvolle Erfahrung.