M. Sc. Marius Kühne und M. Eng. Albert Nebe von der Fakultät Ingenieurwissenschaften erhalten Förderpreis für Ihre Masterarbeiten zum optimierten Energiemanagement unter Einbindung photovoltaischer Stromerzeugung
Die Energie und Umwelt Stiftung Leipzig vergibt zur Förderung des Nachwuchses und zur Vertiefung der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen der Stadt und Region Leipzig jedes Jahr für herausragende Studien- und Abschlussarbeiten sowie innovative wissenschaftliche Projektarbeiten einen Förderpreis mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro je Kategorie.
Masterand M. Sc. Marius Kühne, Absolvent der Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Masterand M. Eng. Albert Nebe, Absolvent der Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften (ING) der HTWK Leipzig konnten die Jury der Stiftung mit Ihren Abschlussarbeiten überzeugen und erhielten am 8. Februar 2024 die Förderpreise bei einer feierlichen Zeremonie überreicht.
Energie und Umwelt
M. Eng. Albert Nebe hat für seine Abschlussarbeit „Minimierung der Stromgestehungskosten am Standort Zentraldeponie Cröbern durch optimierte Dimensionierung von Kraftwerks- und Speichereinheiten" den Förderpreis der Kategorie „Energie und Umwelt“ erhalten. M. Sc. Seyfarth von der Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH betreute die Arbeit auf Unternehmerseite. Hochschulseitig betreute Prof. Winfried Hähle, Professor für Elektrotechnik im Maschinenbau der Fakultät ING der HTWK Leipzig die nun prämierte Masterarbeit.
In seiner Masterarbeit untersucht M. Eng. Albert Nebe, inwiefern sich die Stromgestehungskosten des Standortes, Zentraldeponie Cröbern, durch das Installieren einer weiteren Photovoltaik-Anlage, eines Blockheizkraftwerkes sowie eines Gas- und eines Batteriespeichers senken lassen. Ziel war es, die geplanten Neuanlagen zur Stromerzeugung und -speicherung für das Zusammenwirken im lokalen Mittelspannungsnetz der WEV mbH optimal zu dimensionieren. Es lag eine Optimierungsproblematik mit fünf Variablen und der Zielgröße, Stromgestehungskosten des Standortes vor. Anhand des strukturierten und sukzessiven Aufbaus eines gesamtheitlichen Excel-Modells, welches alle Parameter und Variablen beinhaltet, konnte die Optimierungsproblematik für verschiedene Szenarien von zukünftigen Marktpreisen gelöst werden.
Die Umsetzung des optimierten Energiekonzeptes würde den Autarkiegrad des Standortes im Mittel des zwölfjährigen Zeitraumes, 2024 bis 2035, verdoppeln, was die CO2-Bilanz des Unternehmens erheblich verbessern würde.
Albert Nebe kann seit erfolgreichem Abschluss seines Studiums als Teil der WEV an der Umsetzung dieses Energiekonzeptes mitwirken und gleichzeitig Ansprechpartner für neue Optimierungsproblematiken sein.
Energienetze und Datennetze
M. Sc. Marius Kühne hat für seine Masterarbeit „Eigenverbrauchsoptimierung im Residential Energiemanagement über Machine-Learning-Verfahren vor dem Hintergrund des Smart-Grids“ den Förderpreis der Kategorie „Energienetze und Datennetze“ erhalten. Betreut wurde die Arbeit von Dr. Thomas Stöter von TQSystems GmbH sowie Prof. Andreas Pretschner, Professur Prozessinformatik der Fakultät ING der HTWK Leipzig.
In seiner Masterarbeit widmet sich Kühne der Entwicklung eines lernenden Systems zur Optimierung des Eigenverbrauchsanteils von Privathaushalten mit Photovoltaikanlagen über Erzeugungsprognosen. Mithilfe von neuronalen Netzen erstellt er dazu eine Vorhersage, welche von Solarstrahlungsdaten, einem Clear-Sky Modell und Wetterdaten gespeist wird. Auf Basis der gewonnenen Informationen hat Kühne aus einer Gegenüberstellung mit Verbrauchsdaten einen Energiefahrplan erstellt. Ziel der Eigenverbrauchsoptimierung ist es, voraussichtliche Überschüsse intelligent für den Eigenbedarf zu nutzen. Dafür entwickelte Kühne im betreuenden Unternehmen eine Anwendung, die in Abhängigkeit von PV-Überschussprognosen optimierte Parameter für das Hybridladen eines E-Autos ermitteln kann.
Die Fakultät Ingenieurwissenschaften gratuliert ihren prämierten Masteranden und wünscht ihnen viel Erfolg für zukünftige Projekte und Vorhaben.
Hintergrund: Förderpreis der Energie und Umwelt Stiftung Leipzig
Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, den Standort Leipzig-Halle als Kompetenzzentrum für zukunftsträchtige und umweltfreundliche Energietechniken zu fördern und damit die Region Mitteldeutschland wirtschaftlich zu stärken, was unter anderem mit der Vergabe von Förderpreisen verwirklicht werden soll.
Jedes Jahr haben Absolventinnen und Absolventen sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler von Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Stadt Leipzig und der Region Leipzig die Möglichkeit, sich mit Ihrer Abschluss- oder Projektarbeit auf einen der zwei Förderpreise der Stiftung zu bewerben.
Der Förderpreis „Energie und Umwelt“ wird für die beste Forschungs- und Entwicklungsarbeit verliehen, die sich mit umweltfreundlichen Technologien der Energieerzeugung und -nutzung energetischer Ressourcen auseinandersetzt oder Verfahren und Methoden zur rationellen Energieanwendung und zur Energieeinsparung sowie der dazu erforderlichen MSR-Technik beschäftigt.
Der Förderpreis „Energienetze und Datennetze“ prämiert die beste Forschungs- und Entwicklungsarbeit, welche sich den Themen dezentraler Energieversorgungssysteme, SMART GRIDs, Kommunikationstechnik in Energieerzeugungsanlagen, Simulation elektrischer Verbundnetze, Regelung und Steuerung komplexer Energieversorgungseinrichtungen oder Monitoring und Diagnose in Energieversorgungseinrichtungen auseinandersetzt.
Externer Link
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