Studierende der Université d‘Artois zu Besuch in Leipzig
Bericht 2018
In den Tagen vom 22.1. bis zum 26.1.2018 waren an unserer Fakultät wieder Studierende aus unserer Partnerhochschule Université d‘Artois in Frankreich zu Gast. Im Rahmen der schon zwanzig Jahre bestehenden Kooperation findet während einer Woche im Jahr ein Themenseminar statt. Diesmal war es im Januar, da die französischen Partner gern hier sein wollten, wenn normaler Vorlesungsbetrieb stattfindet und sie die deutschen Studierenden leichter treffen können. Das diesjährige Seminar hatte als Überschrift wieder „Prozessketten zur Qualitätssicherung am Beispiel eines Reverse Engineering Verlaufes“. Die Teilnehmer sind Studierende des Studiengangs Maschinenbau aus Béthune. Begleitet wurden die Studierenden von ihren Professoren Martin Geiß und Alain Bataille. Die Finanzierung des Themenseminars erfolgt zum großen Teil über das Deutsch-Französische Jugendwerk, Zuschüsse kommen außerdem vom Akademischen Auslandsamt und unserer Fakultät Maschinenbau und Energietechnik.
Im Zentrum des Seminars standen unterschiedliche Kurse und Praktika, die sich mit dem Verlauf eines Reverse Engineering beschäftigten. Diese Kurse wurden von Herrn Prof. Schulze (Gießen), Herrn Prof. Schönfelder (FE-Simulation), Herrn Prof. Wozniak (Strömungssimulation) sowie den Mitarbeitern Herrn Dörfler (Scannen) und Herrn Rost (Hydraulik) in englischer Sprache durchgeführt. Das Themenseminar fand nun bereits zum vierten Mal im neuen Fakultätsgebäude in Stadtteil Connewitz statt. Auf einem Rundgang durch die Fakultät konnten die Gäste insbesondere einen umfassenden Einblick in die gut ausgestatteten Labore und in die technischen Möglichkeiten des Vorlesungssaals gewinnen.
Die Seminarteilnehmer nahmen im Verlauf der Woche an verschiedene Exkursionen und Betriebsbesichtigungen teil. Besonders interessant war in diesem Jahr zum Beispiel die Besichtigung des Werkes der BBG Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig GmbH & Co. KG im Süden von Leipzig. Von einem ehemaligen, sehr engagierten Mitarbeiter des Werkes wurde den Studierenden zuerst die Geschichte des Betriebes sowie die umfangreiche Produktbreite vorgestellt. Dann ging es in die Werkhallen direkt zur Herstellung. Auf einem sehr interessanten Rundgang konnten sie die Fertigung unterschiedlichster Bodenbearbeitungsgeräte verfolgen.
Neben den Aktivitäten an der Hochschule gab es für die französischen Studierenden auch viele Möglichkeiten, landestypische Kultur bei Begegnungen mit den Menschen vor Ort kennenzulernen. Die Fachschaft der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik organisierte gleich zu Beginn des Aufenthaltes ein gemeinsames Abendessen mit den französischen und deutschen Studierenden in der Gaststätte „Paulaner“ in der Leipziger Innenstadt. Damit war das Eis zwischen den Studierenden schnell gebrochen. Ebenso trafen sich die Studierenden aus Frankreich mit Schülern des bilingualen Anton-Philipp-Reclam- Gymnasiums. Herrn Forschle, ein sehr engagierter Französisch-Lehrer des Gymnasiums hatte dieses Treffen organisiert. Die Reclam-Schüler, die allesamt die französische Sprache sehr gut beherrschen, stellten den Gästen auf einem Rundgang ihre Heimatstadt Leipzig vor. An einem weiteren Nachmittag waren die französischen Gäste gemeinsam mit Herrn Forschle auf den Spuren der Vergangenheit unterwegs und besuchten das Völkerschlachtdenkmal mit zugehörigem Museum. Ein weiterer Höhepunkt des Aufenthaltes war die Besichtigung des Panometers in Leipzig. Die Studenten konnten dort ein Panorama der gesunkenen RMS Titanic bestaunen. Das 32 Meter hohe Rundbild gibt einen beeindruckenden Blick auf den Grund des Atlantiks in knapp 4.000 Metern Tiefe frei und zeigt das Wrack der RMS Titanic auf einer Panoramafläche von 3.500 Quadratmetern. Das Rundbild und die begleitende Ausstellung thematisieren dabei weniger das Schiffsunglück von 1912, als vielmehr die Grenzen menschlichen Schaffens gegenüber den Kräften der Natur.
Diese Begegnungen bereiteten allen Beteiligten wieder große Freude. Für die französischen Gäste verging die ereignisreiche Woche viel zu schnell und viele wären gern noch länger in Leipzig geblieben.