Studierende der Elektro- und Informationstechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig erhalten Einblick in die Arbeitswelt des Prüf- und Messdienstes der Bundesnetzagentur
Am 12. Juni 2023 haben Studierende im Rahmen des Moduls Angewandte Funk- und Hochfrequenztechnik an der Fakultät Ingenieurwissenschaften spannende Einblicke in die Arbeitswelt des Prüf- und Messdienstes der Bundesnetzagentur erhalten. Marco Weiße stellte im Seminar die Organisationsstruktur der Bundesnetzagentur vor, Jens Klinger erläuterte die Vergabe von Funkfrequenzen im Rahmen des Frequenzmanagements und Mirco Graube referierte zur technischen Ausstattung des Messdienstes sowie der Bearbeitung elektromagnetischer Unverträglichkeiten.
Ein weiterer Aufgabenbereich des Prüfdienstes der Bundesnetzagentur betrifft die Standortgenehmigungen der Mobilfunkstellen, die unsere Versorgung mit mobiler Telefonie und Internetdiensten gewährleistet. Für jeden Antennenstandort werden hierfür zum Schutze der unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner die vorgegebenen Grenzwerte überwacht. An anderen Orten muss zudem geklärt werden, ob sich die funktechnischen Einrichtungen verschiedener Anbieter nicht gegenseitig beeinträchtigen. Im Vortag wurde deutlich, dass diese Arbeit eine ständige geistige und auch körperliche Flexibilität abverlangt und viel Know-how über Antennentechnik und elektromagnetische Felder voraussetzt. Auch schwindelfrei sollte man sein, denn gelegentlich müssen die Prüferinnen und Prüfer der Bundesnetzagentur Dächer und Funktürme besteigen.
Ein weiteres Einsatzgebiet der Bundesnetzagentur ist die Vergabe von Funkfrequenzen. Auf den hierfür vorgesehenen Kanälen dürfen ausschließlich vorab genehmigte Benutzer agieren. Dies tritt vor allem bei Großveranstaltungen auf, wenn die Organisationsteams Sprechfunkgeräte benutzen oder auf Bühnen drahtlose Mikrofone eingesetzt werden. Im Vortrag wurde deutlich, dass es sich hierbei um ein sehr großes Aufgabenfeld der Bundesnetzagentur handelt. Hinzu kommt, dass die Organisationsstruktur der Bundesnetzagentur mit all ihren Ressorts über die gesamte Bundesrepublik verteilt ist und für bestimmte Aufgabenstellungen miteinander interagiert werden muss.
Im Anschluss an die Vorträge hatten die Studierenden die Gelegenheit sich selbst ein Bild von der Ausstattung zu machen. Vor dem Wienerbau der Fakultät Ingenieurwissenschaften stand eine mobile Messstelle der Bundesnetzagentur bereit. Erik Fricke erklärte daran die Ausstattung und die damit verbundenen Möglichkeiten. Da Störmeldungen von verschiedenen Messstellen in der gesamten Bundesrepublik erfasst werden können, ergeben sich zu allererst Einschätzungen, an welchem Standort der Verursacher einer Störung zu suchen ist. Mit den mobilen Messfahrzeugen werden diese Orte anfangs umfahren. Bei direkter Annäherung an den Ort der festgestellten Störquelle wird dann mit der Handpeilung die Störquelle zu Fuß aufgeklärt. Das Messfahrzeug kann mit seiner drehbaren Antenne die Ortung der Störung vornehmen und die genaue Suchrichtung vorgeben. Sobald diese feststeht, beginnt die Handpeilung. Diesen Part durften die Studierenden am 12. Juni 2023 eigenständig ausprobieren. Mit Peilgeräten ausgestattet, durften Sie unter fachkundiger Anleitung die Störquelle innerhalb des Wienerbaus ausfindig machen.
Die Fakultät Ingenieurwissenschaften dankt den Vortragenden und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Eine Wiederholung und Intensivierung der Informationsveranstaltung wird angestrebt.