BDBOS informiert Studierende der Elektro- und Informationstechnik über die Anforderungen einer Modernisierung der Infrastruktur der Netze des Bundes
Bereits Anfang Mai 2023 nutzte die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) die Chance und bot Studierenden im Rahmen des Wahlpflichtmodules Angewandte Funk- und Hochfrequenztechnik Einblick in das Berufsfeld der Hochfrequenztechnik. Denn qualifiziertes Personal für den Aufbau und die Wartung sicherer Kommunikationsnetze ist unverzichtbar für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Feuerwehr und Katastrophenschutz.
Tanja Witt und Michael Schurig von der BDBOS Berlin, zuständig für die Bereiche Feuerwehr, Polizei, Rettungswesen und Katastrophenschutz, besuchten am 31. Januar 2024 erneut die Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig und informierten Studierende des Studiengangs Elektrotechnik und Informationstechnik über zukünftige Herausforderungen im Bereich der Netze des Bundes sowie potentielle Berufsfelder an der BDBOS.
In seinem Vortrag stellte Michael Schurig die notwendigen Parameter für eine gelungene Funkplanung zur Netzabdeckung für die Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste am Beispiel der Stadt Leipzig vor. Neben der Wissensvermittlung zur Hochfrequenztechnik und einem regen Austausch mit den Studierenden der Fakultät, nutzte Tanja Witt von der Personalabteilung der Bundesanstalt anschließend die Gelegenheit und erläuterte die Arbeitsbedingungen, Fördermöglichkeiten und Karrierechancen bei der Bundesanstalt.
Bevor jedoch der praktische Abschnitt der Lehrveranstaltung startete, gab Michael Schurig den Studierenden noch einen Ausblick auf die Anforderungen für die anstehende Modernisierung der Infrastruktur der Netze des Bundes. Denn gerade in diesem Bereich benötigt die Bundesanstalt Fachkräfte und wirbt aktiv um zukünftigen Absolventinnen und Absolventen der Fakultät. Denn Studierende des Fachbereichs Elektrotechnik mit der Vertiefungsrichtung Elektronische Schaltungstechnik und Signalverarbeitung (ESS) verfügen nach ihrem Studienabschluss über das notwendige Fachwissen, um die zukünftigen Netze des Bundes aktiv mitzugestalten.
Für den praktischen Teil wurde von der Bundespolizei eine Sektorantenne zur Verfügung gestellt. Sektorantennen (Abb. 1) sind in schmale lange Kästen, wie sie häufig an Masten auf Dächern der Stadt zu sehen sind, integriert. In den Kunststoffgehäusen befinden sich meistens mehrere Antennenstrahler, welche für verschiedene Frequenzbereiche kombiniert sind. Sektorantennen kommen im urbanen Raum häufig zum Einsatz, damit die Netzabdeckung gezielt ausgelegt werden kann.
Auf einer Freifläche vor dem Wiener-Bau der HTWK Leipzig in der Wächterstraße durften die Studierenden ein sogenanntes Strahlungsdiagramm (Abb. 2) selbständig vermessen. Die dazu genutzte Technik entspricht einer mobilen Messeinrichtung, welche ebenfalls vom Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur verwendet wird.
Aufgabe war es, in einem Kreisradius von drei Metern um die Antenne, die abgegebene elektrische Feldstärke aufzuzeichnen. Im Anschluss an die Vermessung wurden im Hörsaal die Ergebnisse der praktischen Übung mit den Ergebnissen der Simulation verglichen. In der Auswertung zeigt sich, wie nah die gewonnenen Messergebnisse an die idealen Eigenschaften aus dem Datenblatt der Antenne heranreichten. Es konnte erfolgreich eine Brücke zwischen der theoretischen Auslegung und der praktischen Relevanz geschlagen werden.
Organisiert und betreut wurde die Informationsveranstaltung von Jens Voigt und Prof. Sallier, die eine Fortführung des Formats anstreben und sich bei den Vortragenden bedanken.