Am 25. Juli 2025 ist unsere hochgeschätzte Kollegin Professorin Dr.-Ing. habil. Käte Rosenberger verstorben.

Geb. 4.12.1939 Berlin | Gest. 25.07.2025 Leipzig
Professorin Käte Rosenberger wurde zum 1. September 1993 an die Fakultät Maschinenbau und Energietechnik (seit 2019 Teil der Fakultät Ingenieurwissenschaften) auf die Professur Konstruktionslehre berufen. Bis zu ihrer Emeritierung im Juli 2005 diente Professorin Rosenberger der Fakultät mehrfach als Studiendekanin und war in mehreren Legislaturperioden Mitglied des Fakultätsrates. In der konstruktiven Ausbildung des Studiengangs Maschinenbau legte Professorin Rosenberger besonderes Augenmerk auf Vorrichtungskonstruktion und Gusskonstruktion. Gerade in der computerbasierten Berechnung und Gestaltung technologisch optimierter Gusskonstruktionen war sie damals eine gefragte Expertin sowohl in der Forschung als auch in der Entwicklung industrieller Anwendungen. So hat sie unter anderem das Team von Prof. Dr.-Ing. Peter Schulze (Professur Werkzeugmaschinen und Fertigung) im Thema Küvettenfeinguss unterstützt. Bereits in ihrer Lehre hatte sie Software zur Erstarrungssimulation und zur Füllung der Form eingesetzt, um Gussstücke in ihrer Gestaltung zu optimieren. Dieses Know-how brauchte das Team von Prof. Schulze, da zur Qualitätsverbesserung das Abkühlverhalten einer Zinkschmelze im Feinguss beeinflusst werden sollte.
Prof. Dr.-Ing. Johannes Zentner, heute Professor für Konstruktion an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Nachfolger von Professorin Rosenberger: „Für mich als ihren Nachfolger im Amt war sie gerade in den ersten Jahren eine sehr wichtige fachliche Diskussionspartnerin und Stütze. Auch nach ihrer Emeritierung engagierte sie sich in der Lehre, insbesondere mit Lehrveranstaltungen zur Gusskonstruktion. Sie war aber auch über die engeren fachlichen Themen hinaus eine sehr kluge, tiefgründige und interessante Gesprächspartnerin.“
Über viele Jahre hat Professorin Rosenberger als Studiendekanin die Struktur des Maschinenbaustudiums an der Fakultät geprägt. Sie hat unter anderem dafür gesorgt, dass prägende Fächer im Maschinenbau durch entsprechende Professuren besetzt wurden. Viele heutige Professuren wurden maßgeblich von ihr initiiert und inhaltlich entworfen. Das gute Abschneiden des Studiengangs Maschinenbau bei aktuellen Rankings ist maßgeblich ihrer Weitsicht und ihrem Engagement in den 1990er und 2000er Jahren geschuldet.
Prof. Dr.-Ing. Peter Schulze (em.): „Ich habe ihre stets sachliche und zielorientierte Arbeit sehr geschätzt und war von ihrem Ideenreichtum bei der Lösung der großen Herausforderungen zum Start des Maschinenbaustudiums an unserer Hochschule begeistert.“
Anfang der 2000er hat sie sich als Studiendekanin erfoglreich um die ersten Akkreditierungen der Studiengänge bemüht. In ihre Amtszeit als Studiendekanin fiel auch die Umstellung der Diplomstudiengänge auf die konsekutiven Studiengänge Bachelor und Master. Während dieser Zeit, die sie ebenfalls maßgeblich prägte, entstand die heutige Struktur unserer Lehre im Maschinenbau mit einem hochgeschätzten Fächerkanon. Der internationale Austausch im Studiengang Maschinenbau gründet sich ebenfalls auf das besondere Engagement von Professorin Rosenberger. Gemeinsam mit der einstigen Dekanin Prof. Dr.-Ing. Wege hat sie den Austausch mit der französischen Université d’Artois initiiert, der bis heute weiterbesteht. Sie hat sich ebenso sehr aktiv für den Doppelabschluss mit der University of the West of Scotland – Paisley eingesetzt, der über viele Jahre den Studienabschluss von HTWK-Studierenden in Schottland ermöglichte. Weiterhin war sie maßgeblich an der Entwicklung des Austausches mit dem IUT in Metz (Frankreich) beteiligt, wo die Studierenden der Fakultät bis zum Jahr 2010 ein Robotikpraktikum absolvieren konnten, welches in die Lehrveranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Detlef Riemer eingebettet war.
Im Jahr 2010 erhielt Professorin Rosenberger für ihre besonderen Verdienste um die Hochschule die Jakob-Leupold-Medaille der HTWK Leipzig, eine Anerkennung ihres jahrelangen Engagements.
Prof. Dr.-Ing. Stephan Schönfelder, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften und im Namen des gesamten Kollegiums: „Mit Professorin Rosenberger verlieren wir eine Persönlichkeit, die das heutige Studium des Maschinenbaus maßgeblich geprägt hat, die nach ihrem Ruhestand an der HTWK auch im Ausland gelehrt hat und bedeutend zum Ansehen unserer Hochschule beigetragen hat. Wir werden ihr als Fakultät Ingenieurwissenschaften ein ehrendes Andenken bewahren.“