Am 22. Mai 2024 widmet sich die Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“ dem Klimawandel – mit dabei ist HTWK-Professor Jens Schneider
„So warm war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht“ – ein Satz, den man vielerorts immer häufiger liest. Der Klimawandel ist auch in Leipzig deutlich spürbar: Die Temperaturen steigen, die Böden trocknen zunehmend aus und hinzu kommen extreme Wetterereignisse wie Starkregen. Der menschengemachte Klimawandel zeigt längst Konsequenzen. Anlass genug für Jack Pop, den Moderator der Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“, dem Klimawandel eine komplette Show zu widmen.
Für Mittwoch, den 22. Mai 2024, hat sich der Entertainer vier Forschende in den Leipziger Kupfersaal eingeladen, die bei der lebendigen Wissenschafts-Show in Form von Science Slams kurzweilig und anschaulich über ihre Fachgebiete informieren. Auf der Bühne zu erleben ist auch HTWK-Professor Jens Schneider.
Können uns erneuerbare Energien retten?
Jens Schneider ist Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig. Am Institut für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik forscht er zu erneuerbaren Energien und der Optimierung von Energieerzeugung. Für eine klimaschonende Energieversorgung will er neue Lösungen für eine erfolgreiche Vernetzung der Energiesysteme entwickeln. „Der Ausbau erneuerbarer Energien geht aktuell gut voran. Jetzt müssen wir Flexibilität belohnen, um in Zeiten von Überschüssen viel Energie zu verbrauchen, die wir in knappen Zeiten einsparen. Mit den richtigen Marktregeln liegen hier große Potentiale für Innovationen. Diese zu entwickeln macht viel Spaß und bietet Chance, selbst etwas für unsere Zukunft zu bewegen“, so Schneider.
In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie der Energiehaushalt von morgen aussehen könnte und ob uns erneuerbare Energien wirklich retten können. Zugleich gibt er Tipps, wie jede einzelne Person einen Beitrag leisten kann.
Weitere Science Slams
Neben Schneider tritt Dr. Roland Schrödner vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung auf. In der Abteilung „Modellierung atmosphärischer Prozesse“ beschreibt er mit Modellsystemen komplexe atmosphärische Vorgänge. Zur Veranschaulichung wird er gemeinsam mit Moderator Jack Pop ein Bühnenexperiment durchführen und eine Mini-Erde modellieren. An dieser zeigt er, wie Kohlenstoffdioxid (CO₂) dafür sorgt, den Planeten zu erwärmen.
Mit einem sehr speziellen Thema befasst sich Dr. Marcus Schwarz vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig. Er ist einer von nur vier forensischen Entomologen, die es in Deutschland gibt, und er hat vor wenigen Jahren das Buch „Wenn Insekten über Leichen gehen – Als Entomologe auf der Spur des Verbrechens“ veröffentlicht. Darin beschreibt er seine Arbeitsweise und rekonstruiert einige Ermittlungsfälle. Im Vortrag gibt er Einblicke in seine Arbeit.
Schließlich hält Silke Oppermann von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde einen Vortrag. Sie ist Expertin für nachhaltige Ernährung und Klimaneutralität und hat bereits Erfahrungen in Science Slams. So gehört sie beispielsweise zu den Finalisten der Deutschen Science Slam Meisterschaften 2023. Sie befasst sich im Vortrag mit Lebensmittelkennzeichnungen und wird erklären, warum solche Labels nicht zur Einhaltung der Klimaziele von Paris beitragen – Stichwort: Greenwashing.
Hintergrund zum „Circus of Science“
Der „Circus of Science“ ist eine Infotainment-Show in Leipzig. Sie bietet „Hirnfutter für Nerds und Noobs, für Galileo-Gucker und Gar-nichts-Checker, für Akademiker und Schulabbrecher“, wie es auf der Webseite heißt. Dafür lässt Moderator Jack Pop Forschung mit Fakten, Gags und Live-Musik lebendig werden, damit das bunt gemischte Publikum am Ende mit Erkenntnisgewinnen nach Hause geht. Zusätzlich treten jeweils mehrere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler auf, die in Form eines Science Slams ihr Fachgebiet vortragen. Dabei können sie alle Hilfsmittel nutzen: von Power-Point-Präsentationen bis hin zu Live-Experimenten. Das Publikum kann ebenfalls aktiv sein: Vor Showbeginn dürfen sie vor Ort an verschiedenen Stationen selbst Experimente ausprobieren und während der Show können sie an interaktiven Quizrunden teilnehmen, bei denen es manchmal ganz schön wild, aber stets lehrreich zugeht.